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Vorsorge

Hochwasservorsorge, wie geht das?

Jeglicher technische Hochwasserschutz durch Regulierungen, Bau von Dämmen, Mauern oder Hochwasserrückhaltebecken, kann die Nutzungsbedingungen in der Nähe von Gewässern nur verbessern, die Hochwassergefahr als solche aber nicht beseitigen.

Die weiterführende Hochwasservorsorge muss daher mehrere Einzelstrategien umfassen:

  • Die „Flächenvorsorge“ mit dem Ziel, möglichst kein Bauland in überschwemmungsgefährdeten Gebieten auszuweisen.
  • Die „Bauvorsorge“, die durch angepasste Bauweisen und Nutzungen mögliche Überflutungen schadlos überstehen lässt.
  • Die „Verhaltensvorsorge“, die vor einem Hochwasser warnt und diese Warnung vor Ort in konkretes Handeln umsetzt.
  • Die „Risikovorsorge“, die finanzielle Vorsorge trifft für den Fall, dass trotz aller vorgenannten Strategien ein Hochwasserschaden eintritt.

Tipps bei Hochwassergefahr

    • Achten Sie bei langanhaltendem Niederschlag auf Hochwasserhinweise in Rundfunk und Fernsehen. Informieren Sie sich im Hochwasserfall regelmäßig über steigende Wasserstände und Hochwasservorhersagen.
    • Notieren Sie sich die aktuellen Wasserstände und vergleichen Sie diese mit Bezugspunkten bereits abgelaufener Hochwasserereignisse, damit Sie rechtzeitig Maßnahmen ergreifen können. Erstellen Sie sich eine Tabelle mit für Sie kritischen Wasserständen und Bezugspunkten. Heben Sie diese Liste für spätere Vergleiche auf und haben Sie sie jederzeit zur Hand.
    • Wenn Sie Neubürger in einem hochwassergefährdeten Gebiet sind, lassen Sie sich durch alteingesessene Bewohner beraten und nutzen Sie deren Erfahrungen.
    • Sollten Sie in einem hochwassergefährdeten Gebiet wohnen oder dorthin ziehen, ziehen Sie in Erwägung, Wohnung oder Haus hochwasserangepasst umzubauen. Bedenken Sie dabei, dass Keller und Erdgeschoss flutbar sein sollten. Befragen Sie dazu einen erfahrenen Fachmann (Architekten oder Bauingenieure). Bedenken Sie auch, dass Sie mit Druckwasser im Keller rechnen müssen, auch wenn Sie nicht direkt vom Hochwasser betroffen sind.
    • Sorgen Sie rechtzeitig für Ihre persönliche Grundausrüstung (z.B. Sandsäcke). Denken Sie daran, dass Feuerwehr und Hilfsorganisationen ihre Ausrüstung selbst benötigen und nicht ausleihen können.
    • Sorgen Sie rechtzeitig dafür, dass kranke und pflegebedürftige Personen möglichst bei Verwandten und Freunden untergebracht werden. Ist dies nicht möglich, melden Sie sich rechtzeitig bei Ihrer Gemeindeverwaltung; sofern diese nicht erreichbar ist bei den Hilfsorganisationen, damit ärztliche Versorgung und medizinische Betreuung aufrechterhalten werden können. Denken Sie daran: die Hilfsorganisationen können im Schadensfall nicht überall gleichzeitig helfen.
    • Räumen Sie früh genug Ihren Keller, Ihre Garage und tiefergelegene Räume. Räumen Sie von vornherein gleich so, dass nicht mehrmals das gleiche Mobiliar in die Hand genommen werden muss. Die Feuerwehr kann nur in Ausnahmefällen helfen. Nehmen Sie erforderlichenfalls Urlaub und verlassen Sie sich nicht auf Andere. Helfen Sie auch Ihren Nachbarn.
    • Sorgen Sie dafür, dass der Strom in überflutenden Räumen abgeschaltet wird. Sorgen Sie für Notbeleuchtung.
    • Trotz Vorsorge bleibt ein Restrisiko. Es empfiehlt sich, eine Versicherung gegen hochwasserbedingte Gebäudeschäden abzuschließen.